Die Macht der Gedanken im Bewerbungsprozess.
Wie Sie Ihre Denkmuster für den Erfolg nutzen können.
Wenn wir uns auf die Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung begeben, denken wir oft zuerst an unseren Lebenslauf ( Basic Tipps zum Lebenslauf ), ein Bewerbungsschreiben ( Anschreiben ) und an Vorstellungsgespräche , oder?
Doch hinter den Kulissen unserer Stirn spielt sich eine ebenso entscheidende Dynamik ab – die unserer Glaubenssätze. Diese tief verwurzelten Überzeugungen können eine enorme Wirkung darauf haben, wie wir uns selbst sehen und wie wir unsere Chancen im Bewerbungsprozess bewerten.
Glaubenssätze sind die "stillen" Begleiter in unserem Alltag; sie flüstern uns zu, was wir können und was nicht, und formen somit nicht nur unsere Selbstwahrnehmung, sondern auch die Art und Weise, wie wir uns der Welt präsentieren. Unsere Stimmen im Kopf, die uns leider auch manchmal erzählen wollen, was wir nicht können, die uns klein halten wollen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Jede/r von uns hat so ein paar Tausend davon im Gehirn.
Jedoch Achtung: Das Gehirn unterscheidet nicht, ob die so entstandenen Überzeugungen wahr oder falsch sind! Gefährlich, gefährlich!
Ein positiver Glaubenssatz kann uns beflügeln, mutig neue Herausforderungen anzugehen, während ein negativer Glaubenssatz uns zurückhalten und Selbstzweifel säen kann.
In meinen Coachings bin ich immer wieder überrascht, wie viele Glaubenssätze aus der Schule bei schon lange erwachsenen Menschen „hängen“ bleiben. Diese frühen Prägungen beeinflussen oft unbewusst die Selbstsicht und das Handeln in beruflichen Kontexten.
Was sind denn nun Glaubenssätze genau, wie beeinflussen sie den Bewerbungsprozess und wie erkenne ich sie und kann sie sogar transformieren?
Begleiten Sie mich auf eine Reise zur Selbstreflexion, die nicht nur Ihre Bewerbungschancen verbessern, sondern auch Ihre persönliche und berufliche Entwicklung fördern wird🚀 – nicht nur weil ICH daran glaube!
Was sind Glaubenssätze?
Unsere Glaubenssätze beeinflussen unsere Wahrnehmung. Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die - oft unbewusst - unser Verhalten steuern. Sie entstehen durch unsere Erfahrungen, Erziehung und sozialen Interaktionen. Diese Überzeugungen können positiv oder negativ sein und haben einen starken Einfluss auf unser tägliches Leben.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Glaubenssätze formen sich durch wiederholte Erfahrungen und Botschaften, die wir im Laufe unseres Lebens aufnehmen. Sie können durch direkte Aussagen von Eltern, Lehrern oder durch unsere eigenen Erfahrungen in verschiedenen Situationen geprägt werden.
Negative Glaubenssätze
Negative Glaubenssätze entstehen oft bereits in der Kindheit oder während prägender Lebensphasen. Sie können aus kritischen Bemerkungen, Fehlschlägen oder dem Vergleich mit anderen resultieren. Lehrer sind hier leider ganz häufig ein großer Faktor! Ich glaube, sie sind sich dessen aber nicht wirklich bewusst, wenn sie sagen:
Das lernst du doch nie! Du bist echt zu blöd!
Negative Glaubenssätze können unser Selbstbild erheblich beeinträchtigen. Sie führen oft zu Selbstzweifeln, geringem Selbstwertgefühl und können hinderlich für unsere Entwicklung und unser Glück sein.
Negative Glaubenssätze sind wie ein unsichtbares Gewicht, das uns daran hindert, unsere Flügel auszubreiten und unsere Träume zu verwirklichen. 🏋️♂️ Sie blockieren uns und wir sehen häufig nur das Schlechte - auch in uns.
Im Bewerbungsprozess können negative Glaubenssätze besonders verheerend sein, da sie unsere Selbstsicherheit untergraben und uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten.
Ich bin nicht gut genug
Denken Sie zum Beispiel an den Glaubenssatz "Ich bin nicht gut genug". Dieser Gedanke kann wie ein Schatten über unserem Selbstwertgefühl hängen und uns davon abhalten, uns für Positionen zu bewerben, von denen wir glauben, dass sie außerhalb unserer Reichweite liegen. (Ich kann das nicht)
Oder der Gedanke "Ich werde sowieso nicht ausgewählt", der uns dazu bringt, uns selbst aus dem Rennen zu nehmen, noch bevor wir überhaupt die Startlinie erreicht haben. Mehr dazu im Artikel zum Imposter Syndrom.
Diese negativen Glaubenssätze können sich auf jede Phase des Bewerbungsprozesses auswirken. Sie können dazu führen, dass wir uns zurückhalten, uns nicht optimal präsentieren oder sogar Chancen verpassen, die uns sonst offen stehen würden. Viele bewerben sich erst gar nicht auf eine Stellenausschreibung, weil sie denken, sie müssten 100% der Stelle ausführen können. (Wie lese ich eine Stellenausschreibung.)
Die häufigsten negativen Glaubensätze:
- Ich bin nicht gut genug
- Ich hab nicht die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse
- Andere sind besser als ich
- Ich kann es nicht schaffen,
- Ich habe keine besonderen Talente
- Fehler sind inakzeptabel
- Es ist zu spät, um eine neue Karriere zu beginnen
- Ich verdiene keinen Erfolg
- Geld verdirbt den Charakter
- Ich bin zu alt, ich bin zu jung
Glaubenssätze beeinflussen unsere Körpersprache, unsere Ausdrucksweise und sogar unsere Fähigkeit, unsere Stärken selbstbewusst zu präsentieren.
Kurz gesagt, negative Glaubenssätze können zu einem sich selbst erfüllenden Prophezeiungseffekt führen, der unsere Erfolgschancen erheblich verringert.
Doch das Gute ist, dass wir die Macht haben, diese negativen Denkmuster zu durchbrechen und unser Schicksal zu verändern.
Positive Glaubenssätze
Positive Glaubenssätze entwickeln sich durch unterstützende Erfahrungen, Erfolge und positive Rückmeldungen aus unserer Umgebung.
Positive Glaubenssätze stärken unser Selbstwertgefühl und fördern gesunde, unterstützende Beziehungen. Sie ermöglichen es uns, Herausforderungen mit Vertrauen zu begegnen.
Auswirkungen von positiven Glaubenssätzen
Positive Glaubenssätze tragen auf vielfältige Weise zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei. Sie helfen, Stress und Anspannung zu reduzieren, indem sie eine optimistischere Sichtweise auf Herausforderungen und Schwierigkeiten ermöglichen.
Zudem tragen positive Glaubenssätze zu einer größeren emotionalen Stabilität bei. Sie verringern negative Emotionen und Gedanken und erhöhen das Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Darüber hinaus steigern sie die Resilienz, also die emotionale Widerstandskraft, die es ermöglicht, Herausforderungen und Rückschläge besser zu meistern.
Hierzu passt vielleicht ein Beispiel aus der Medizin. Kennen Sie den Placebo-Effekt?
Placebo-Effekt
Wenn eine Person glaubt, dass ein vermeintliches Medikament ihr hilft, kann dies körperliche oder emotionale Besserung bewirken – selbst wenn das Medikament keine aktiven Wirkstoffe enthält.
Die positive Erwartungshaltung regt das Gehirn dazu an, körpereigene Schmerzreduktionssysteme zu aktivieren oder aber die positive Grundhaltung ermöglicht eine bessere emotionale Reaktion, die „weniger schmerzhaft“ ist. Ich würde sagen, ausprobieren kann nicht schaden! Auf jeden Fall besser als an negativen Glaubenssätzen hängen zu bleiben!
Hilfreiche positive Glaubenssätze:
- Ich bin fähig und qualifiziert für die Position
- Ich verdiene meinen Erfolg und erkenne meine Leistungen an
- Ich bin offen für neue Lernmöglichkeiten und Wachstum
- Ich bin wertvoll
- Ich bin stark und kann Herausforderungen meistern
- Ich bin ein guter Mensch
Ein paar mehr positive Glaubenssätze um sie sich direkt aufzuhängen, finden Sie in der Übersicht für positive Glaubenssätze.
Kann ich Glaubenssätze ändern?
Die gute Nachricht ist, dass negative Glaubenssätze nicht in Stein gemeißelt sind. Sie können aktiv daran arbeiten, diese destruktiven Denkmuster zu erkennen, zu hinterfragen und schließlich zu überwinden.
Doch wie können Sie das am besten tun?
Strategien, um negative Glaubenssätze zu beseitigen:
Hier sind einige bewährte Strategien, um negativen Glaubenssätzen den Wind aus den Segeln zu nehmen:
1. Bewusstsein schaffen:
Der erste Schritt zur Veränderung ist die bewusste Wahrnehmung Ihrer eigenen Gedankenmuster. Nehmen Sie sich Zeit (!!!), um Ihre inneren Dialoge genau zu beobachten und notieren Sie sich, wenn negative Glaubenssätze auftauchen. Dazu haben meine Coachees ein kleines Buch, in dem sie diese jederzeit aufschreiben können.
Indem Sie sich dieser Muster bewusst werden, können Sie anfangen, sie zu hinterfragen und zu verändern. Mehr zu Veränderung im Gehirn.
2. Hinterfragen Sie Ihre Glaubenssätze:
Stellen Sie sich die Frage, ob Ihre negativen Glaubenssätze wirklich wahr sind oder ob es sich nur um alte Überzeugungen handelt, die Sie daran hindern, voranzukommen.
Fordern Sie diese Überzeugungen heraus, indem Sie nach Beweisen suchen, die sie widerlegen, und alternative Perspektiven in Betracht ziehen.
3. Positive Glaubenssätze entwickeln:
Ersetzen Sie negative Glaubenssätze durch positive und unterstützende Überzeugungen. Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was Sie nicht können, richten Sie Ihren Fokus auf das, was Sie erreichen können. Formulieren Sie Sätze wie "Ich bin fähig und kompetent" oder "Ich bin bereit, neue Herausforderungen anzunehmen". Entwickeln Sie für sich eine Liste mit positiven Glaubenssätzen, die Sie dabei unterstützen, Selbstvertrauen aufzubauen und optimistisch zu bleiben. Wiederholen Sie diese Affirmationen regelmäßig, um Ihr Unterbewusstsein auf Erfolg zu programmieren und negative Denkmuster zu überwinden. Hört sich merkwürdig an? Versuchen Sie es einfach mal! Kennen Sie meine Karten? Ermutigungskarten zum Ausdrucken 😉?
4. Visualisieren Sie Ihren Erfolg:
Stellen Sie sich lebhaft vor, wie Sie Ihre Ziele erreichen und erfolgreich im Bewerbungsprozess sind. Visualisierung ist eine kraftvolle Technik, um Ihr Unterbewusstsein auf Erfolg zu programmieren und negative Glaubenssätze zu überwinden. Mehr finden Sie hier zum Thema Powerpose, und zur Wunderfrage.
5. Selbstvermarktung:
Überzeugen Sie sich selbst von Ihren Fähigkeiten und Stärken und bringen Sie diese überzeugend in Ihren Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen zum Ausdruck. Seien Sie selbstbewusst und authentisch und zeigen Sie, dass Sie der ideale Kandidat für die Stelle sind.
6. Beharrlichkeit:
Bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich nicht von Rückschlägen entmutigen, auch wenn das leichter gesagt, als getan ist. Sehen Sie jede Herausforderung als Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen, und bleiben Sie fokussiert auf Ihr langfristiges Ziel: Den RICHTIGEN JOB zu erhalten.
7. Unterstützung suchen:
Und wenn es alleine nicht so recht klappt, suchen Sie sich Unterstützung von Freunden, Familie oder einem professionellen Coach. Manchmal ist es hilfreich, externe Perspektiven und Anregungen zu erhalten, um negative Glaubenssätze zu überwinden und Selbstvertrauen aufzubauen. Externe Perspektiven können Ihnen auch dabei helfen, blinde Flecken zu erkennen und Ihre Denkmuster zu optimieren. Und Sie nicht zu unterschätzten, Sie bleiben dann dran und machen einen Schritt nach dem nächsten! Kennen Sie Ihr Selbstbild - Fremdbild?
Wie Sie Ihre Glaubenssätze für den Bewerbungserfolg nutzen können:
Positive Glaubenssätze können wie ein mächtiger Anker dienen, der uns in Zeiten der Unsicherheit und Herausforderung festhält. Im Bewerbungsprozess können sie eine transformative Kraft haben, die uns dazu befähigt, unser volles Potenzial auszuschöpfen und unsere Ziele zu erreichen.
Indem wir positive Glaubenssätze kultivieren und pflegen, können wir unser Selbstvertrauen stärken und eine optimistische Grundhaltung entwickeln, die uns dabei hilft, jede Herausforderung mit Zuversicht und Entschlossenheit anzugehen.
Positive Glaubenssätze und ihre Kraft im Bewerbungskontext:
1. „Ich bin fähig und kompetent“:
Dieser Glaubenssatz erinnert uns daran, dass wir über die Fähigkeiten und Qualifikationen verfügen, um die Anforderungen der Stelle zu erfüllen. Indem wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und an unsere Fähigkeiten glauben, können wir selbstbewusst auftreten und potenzielle Arbeitgeber von unseren Fähigkeiten überzeugen. Lassen Sie sich Ihre Kompetenzen von Freunden und Kollegen bestätigen!
2. „Ich bin bereit, mich neuen Herausforderungen zu stellen“:
Diese positive Einstellung ermutigte uns, aus unserer Komfortzone herauszutreten und uns neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Indem wir uns offen für neue Erfahrungen zeigen und bereit sind, uns anzupassen und zu wachsen, können wir unser berufliches Potenzial voll ausschöpfen.
Indem wir diese positiven Glaubenssätze kultivieren und in unseren Bewerbungsprozess integrieren, können wir unser Selbstvertrauen stärken, unsere Resilienz erhöhen und unsere Chancen auf beruflichen Erfolg maximieren.
Die bewusste Nutzung Ihrer Glaubenssätze kann einen entscheidenden Unterschied in Ihrem Bewerbungserfolg ausmachen. Indem Sie positive Überzeugungen gezielt einsetzen und negative Denkmuster überwinden, können Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung signifikant steigern.
Sie haben die Macht, Ihr Schicksal zu gestalten, auch lassen Sie sich nicht von destruktiven Denkmustern aufhalten! 🚀💪
Fangen Sie an, lassen Sie gleich mal den Glaubenssatz: Ich bin noch nicht soweit hinter sich!
Notizen anzeigen:
Checkliste für positive Glaubenssätze
Wie lese ich eine Stellenausschreibung