Wie und wo fange ich denn bloß mit meiner Bewerbung an??
Ein Auszug aus meinem Bewerbungseminar zum Mitmachen und Nachahmen:
7 Teilnehmer, eine bunt gemischte Gruppe, sowohl vom Alter (18 bis 53 Jahre) als auch vom beruflichen Hintergrund und der Erfahrung mit dem Thema Bewerbung.
Was hatten alle gemeinsam?
Am Sonntag ein persönliches überarbeitetes Anschreiben und einen Lebenslauf der gründlich durch das Brainstorming der anderen Teilnehmer gewonnen hat. Die Sicht der Teilnehmer war für alle eine Bereicherung und ich konnte mit wertvolle Tipps und Anregungen aus 20 Jahren Personal-Erfahrung noch nicht Erwähntes ergänzen.
Der erste aha-Effekt entsteht bei diesem Seminar immer gleich am Anfang, wenn es um die Standortanalyse geht.
Aus meiner Erfahrung machen sich viel zu wenig Menschen Gedanken darüber, wo sie gerade stehen, wenn sie mit dem Bewerbungsprozess starten. Klar, wenn ich gerade arbeitslos geworden bin oder wenn ich eine Stelle sehe, die mich „anspringt“, dann geht erstmal die Produktionsmaschine an. Schnell Unterlagen erstellen und raus damit. Dann kann ich mir als Bewerber auf jedenfall nicht den Vorwurf machen, ich hätte nichts getan.
Ich glaube allerdings, der erste Schritt zur Neuorientierung sollte sein, sich zu fragen:
- Was kann ich,
- was will ich,
- wo habe ich meine Kompetenzen, Stärken und Fähigkeiten.
Spätestens im Vorstellungsgespräch muss ich mir dazu eh Gedanken gemacht haben, also warum nicht gleich vor Erstellung der Unterlagen, dann kann man sich manche Stunde sparen.
Das Feedback aus dem Seminar zu dieser Aufgabe:
Schön, sich hierzu einfach mal Zeit nehmen zu können. Interessant darüber nachzudenken und auch schriftlich in Stichworten festzuhalten. Danke für den Blick „hinter die Kulissen“. Alleine setze ich mich dazu doch nicht hin.
Die Form für ein Anschreiben, den Inhalt der darin enthalten sein sollte, sind alles keine Geheimnisse, die können auch im Internet nachgelesen werden. Was aber hier wieder toll funktioniert hat, war die gemeinsame Erarbeitung „des ersten Satzes“.
Kein „hiermit bewerbe ich mich um die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als…, ausgeschrieben in….“ sondern ein Satz, der zum Unternehmen und zum Bewerber passt. Es geht ja schließlich um Be-WERBUNG!
Beim Lebenslauf gibt es vielleicht doch noch den einen oder anderen Hinweis, der bisher nicht bekannt war und ich war begeistert, dass die Teilnehmer sich noch abends hingesetzt haben und ihre Bewerbung für den nächsten Tag überarbeitet hatten. Toll! Das motiviert doch gleich noch die Trainerin!
Das Besondere zum Ende war dann das Vorstellungsgespräch und meine Aufforderung auch ruhig mal den oder die PersonalerIn im Gespräch „zu spielen“.
Und tatsächlich, ist „man“ wirklich mal in die Rolle geschlüpft, ist das Verständnis für die Fragen und die Situation gleich noch mal gewachsen. Nach dem Motto, die Personaler wollen ja auch nur wissen, ob der Bewerber in das Unternehmen passt und die Fähigkeiten und Qualifikationen mitbringt, die das Unternehmen gerade sucht.
Mein Tipp an die Bewerber, „spielen“ Sie Vorstellungsgespräch in beiden Rollen durch.
Das Seminar findet bisher bei der VHS in Langenfeld und Mettmann statt. Gerne biete ich dies auch kurzfristig in Langenfeld an, wenn sich mehrere Bewerber dafür interessieren. Schreiben Sie mir einfach, ich nehme Sie gerne in meine „Liste“ auf.
Ich freue mich auf Ihre Fragen und Ihr Feedback!
Ihre Tanja Herrmann-Hurtzig